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Unsere Lieblingsbücher 2020

 In diesem Jahr können wir unseren Buchvorstellungsabend nicht abhalten, aber Lieblingsbücher haben wir trotzdem.  
Nun starten wir einen neuen Versuch mit unseren Buchtipps im Newsletter - dieses Mal mit Bildern! Eine Papierversion gibt es auch bei uns im Laden, bitte einfach danach fragen.

Bitte rechnen Sie in den kommenden Wochen damit, dass Bestellungen nicht immer über Nacht da sein können. Unsere Großhändler müssen mit deutlich weniger Personal als in den vergangenen Weihnachtsphasen auskommen - das lässt sich nicht ändern und wir werden auch mit dieser Situation zurecht kommen.

Nutzen Sie gerne 24 Stunden am Tag unseren webshop, das hilft uns sehr!

Am 29.11.2020 ist übrigens ab 15:30 Uhr die Verleihung des Deutschen Buchhandlungspreises im Livestream aus Berlin. Eventuell besteht für Sie die Möglichkeit, mit dabei zu sein, wir haben noch keine abschließenden Informationen dazu.

Jetzt aber unsere Jahresempfehlungen, wie immer war es nicht einfach, uns zu beschränken.... klick auf das Cover bringt Sie direkt in den Shop. 

Für Sie alle eine schöne und glückliche, trotz allem friedliche und vorweihnachtliche Zeit, 

Ihr Buchladenteam


meyer_01.jpgSusanne Schwarz empfiehlt "Hamster im hinteren Stromgebiet"

Während Meyerhoff in seinen letzten vier Büchern der Reihe „Alle Toten fliegen hoch“ persönliche Ver­luste verarbeitete, schreibt er in „Hamster im hinteren Stromgebiet“ über einen gesundheit­lichen Einbruch in seinem Leben durch einen Schlaganfall. Niemand sonst schafft es, einen tragischen Vorfall so zu beschreiben, dass einem trotz aller Betroffenheit beim Lesen die Augen vor Lachen tränen. Da Meyerhoff aus Angst vor einem 2. Schlaganfall nachts nicht schlafen kann, taucht er ab in Erinnerungen und lässt uns an teils skurrilen, teils anrührenden Begebenheiten teilhaben.

Und wir wissen ja…. er hat alles gut überstanden.


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Renate Egerter empfiehlt "Abschiedsfarben"

Mit feinem Stift zeichnet Bernhard Schlink in diesem wunderbaren Erzählband viele Facetten des Abschiednehmens. 
Abschied von geliebten Menschen, Illusionen und Lebensabschnitten.
In präziser Sprache und großer Empathie gibt Schlink Einblicke in das Leben unterschiedlichster Personen.
Ein intensiver und berührender, mitunter sehr wendungsreicher Text, der immer wieder überrascht und nachdenklich stimmt.

 


clark_0.jpgElke Rauscher empfiehlt "Tiger"

Für Frieda sind Tiger nichts als wilde Tiere, ihr fremd in ihrer rohen Aggression. Aber seit sie in einem kleinen Zoo in Devon arbeitet , begegnet sie den Wildkatzen täglich. Durch sie lernt sie einen Teil von sich selbst neu zu entdecken und begibt sich auf eine Reise, die sie bis nach Sibirien führt, wo ihr eigenes Schicksal sich mit dem von Tomas, einem einsamen Mann in den Wäldern der Taiga,
der kleinen Sina, einem wilden Mädchen, und dem der Tiger auf überraschende Weise verbinden wird. Eine lyrische, abenteuerliche, sinnliche, schlicht gewaltige Geschichte von einem Mann, einer Frau und einem Kind, deren heimlich miteinander verknüpfte Leben tief im Zeichen des Tigers stehen.


Antje Zimmerer empfiehlt "Als die Welt stehen blieb" 

Maja Lulunde.jpgnde, die mit Die Geschichte der Bienen bekannt wurde, führt uns zurück in jene Märztage, als die ganze Welt stehen blieb. Sie hat in ihren Klima-Romanen von einer Zukunft geschrieben, die sie selbst noch nicht erlebt hat. Jetzt hat die Welt eine Zeit erlebt, die eine ganze Generation prägen wird. Maja Lunde schreibt über ihre Erlebnisse in den ersten Tagen des Lockdowns in Norwegen. Offen spricht sie von ihren Ängsten, ihrer Panik, den Sorgen um ihre Kinder und die Mutter, der Erschöpfung, aber auch von dem Zusammenhalt unter den Nachbarn und der Zeit, die sie mit der Familie nun hat.
So wie sie haben es viele Menschen erlebt, aber bestimmt haben nicht alle Tagebuch geführt und noch weniger sich in Ruhe Gedanken gemacht über die Auswirkungen dieser Ausnahmezeit.


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Pia Ziefle empfiehlt "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" 

Arbeitskollegen, die Nachbarn werden. Ehefrauen, die sich ehrlicherweise nicht miteinander anfreunden. Kinder, die einander lieben - ein ganzes Leben lang, und zwar gegen den Willen aller vier Elternteile.

Diese Geschichte erzählt vieles, was wir schon kennen. Es ist ein Buch, das erst auf den zweiten Blick auffällt, vielleicht sogar erst im zweiten Anlauf. Und das dann in kleinen feinen Tönen die Dinge einfach so miterzählt, es lässt uns beim Lesen genügend Raum für eigene Erkenntnis, erzeugt ein Mitfiebern mit den beiden Liebenden, und am Ende ist es eines dieser Bücher, das in die Erinnerung übergeht, als würde man die Figuren persönlich kennen.


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Renate Egerter empfiehlt "Beinahe Alaska"

Eine junge Fotojournalistin (45), auf der Suche nach sich selbst, begibt sich auf eine Expeditionskreuzfahrt durch die Nord­westpassage von Grönland bis Alaska. Die grandiose Natur, die Eiseskälte, Kargheit und Tristesse überwältigen sie und erweitern ihr Bewusstsein. Ihre Mitreisenden an Bord sind teils skurrile Persön-lichkeiten, die sie humorvoll, aber mit schonungslosem und entlarvendem Blick seziert.

Die poetischen Landschaftsbeschreibungen und die Intensität  der Auseinandersetzung  mit den Untiefen ihres bisherigen Lebens haben mich bestens unterhalten. Die eigentliche Reise beginnt allerdings erst dann, als Ungeplantes geschieht und ihr klar wird, dass nicht das Ankommen, sondern oft der Weg das eigentliche Ziel ist…


fassnacht.jpgElke Rauscher empfiehlt "Die Mächtigen" 

Im Zenit seiner Macht stürzt sich einer der bedeutendsten Konzernchefs des Landes in den Tod. An seine Stelle tritt Fridolin von Wolfenweiler. Dieser hat eine kühne Vision: die Entwicklung einer Software, die den kompletten Zahlungsverkehr Europas abwickeln soll – schnell, transparent und sicher. Um die Sicherheit der Software zu überprüfen, wird der berüchtigte IT-Spezialist Tamás Varta angeheuert. Er entdeckt mysteriöse Fehler im Code und ahnt, dass ihn diese Entdeckung in große Schwierigkeiten bringen kann. Als er untertaucht wird die ehemalige Kampfschwimmerin Anna-Lena Herbst auf ihn angesetzt. Doch dann tritt ein weiterer Killer auf den Plan – Herbst und Varta geraten in ein Spiel der Mächtigen, in dem es keine Regeln gibt.


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Antje Zimmerer empfiehlt "Marianengraben"

Als die Meeresbiologin Paula nachts auf dem Friedhof einem alten Herrn begegnet, der die Urne seiner Frau ausbuddeln will, um ein Versprechen einzulösen, beginnt sie aus ihrer Depression aufzutauchen. Sie kann ihren kleinen Bruder, der bei einem Unfall ums Leben kam, einfach nicht loslassen. Der brummige Helmut will die Asche im Heimatdorf seiner Helga verstreuen, wie sie es sich gewünscht hat, doch er schafft es kaum über die Friedhofsmauer. So geschieht es, dass sich zwei völlig unterschiedliche Charaktere gemeinsam auf einen Roadtrip begeben, der sie trotz ihrer Macken und Eigenheiten zu Freunden werden lässt. Dieses Buch zieht einen durch ein Wechselbad der Gefühle. Am Ende jedoch taucht man aus dem Marianengraben wieder auf und hat ein neues Lieblingsbuch, zumindest mir erging es so. (und mir auch, Pia Ziefle)


kinderihrer.jpgSusanne Schwarz empfiehlt "Kinder ihrer Zeit" 

Die Zwillingsschwestern Emma und Alice werden auf der Flucht aus Ostpreußen in den allerletzten Kriegstagen getrennt. Emma wächst in Westberlin auf, Alice in einem Heim in der DDR. Sie halten einander für tot, leben jedoch ganz nah beieinander - aber in ganz verschiedenen Welten. In Ostberlin und Westberlin. Als sie sich nach zwölf Jahren zufällig wiedersehen, fällt es den Schwestern, durch die unterschiedlichen politischen Entwicklungen geprägt, nicht leicht, die alte Vertrautheit wiederherzustellen. 
Währenddessen steuert der kalte Krieg unaufhaltsam auf den Mauerbau zu …


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Renate Egerter empfiehlt "Sicherheitszone" 

Katrin Seddig siedelt ihren neuen Roman rund um die Ereignisse des G20 Gipfels 2017 in Hamburg an. Eindrucksvoll verwebt sie  persönliche Schicksale der Familienmitglieder in die öffentlichen Geschehnisse. Es geht in diesem  klugen Portrait einer Hamburger Familie um tiefe Konflikte, Vertrauensverluste und konträre Welt­anschauungen. Alle verlassen die Sicherheitszone und begeben sich auf neue Wege. Die vermeintliche Familien­idylle scheint zu zerfallen. Atmosphärisch erzählt Seddig vom Ringen jedes Einzelnen, einen sinnhaften Platz in diesem Gefüge zu finden. Der Roman ist einerseits ein eindringlicher Familienroman, aber auch ein politisches Zeitzeugnis. Hervorragend gelungen!


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Pia Ziefle empfiehlt "Menschliche Dinge"

Die Farels sind schön und reich, haben Einfluss und Macht: Jean Farel ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine Intellektuelle, bekannt für ihr femi­nistisches Engagement. Ihr Sohn Alexandre, gutaussehend, sportlich, eloquent, studiert an einer Elite-Uni. Eine Familie wie aus dem Bilderbuch, könnte man meinen. Doch eines Morgens steht die Polizei bei den Farels vor der Tür, eine junge Frau hat Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet. Die glanzvolle gesellschaftliche Fassade zeigt gefährliche Risse.
Inspiriert vom "Fall Stanford" und vor dem Hintergrund der #MeToo-Debatte, erzählt Karine Tuil in Menschliche Dinge von den Auswüchsen einer Gesellschaft, die auf Leistung und Selbstdarstellung getrimmt ist, in der sich jeder nimmt, was er haben will.


roslund.jpgElke Rauscher empfiehlt "Geburtstagskind": 

Zana wird 5 Jahre alt, als sich in ihrem Leben alles für immer verändert. Kommissar Grens betritt eine Wohnung, die er nie wieder vergessen kann. Fast 20 Jahre später steht er wieder in demselben Apart­ment. Wegen eines Einbruchs ohne Diebstahl. Ist jemand zurückgekehrt und sucht nun nach Zana? Grens weiß, die Zeit ist knapp, er muss die vielen offenen Fäden zu­sammen­führen, bevor es die Falschen tun. Und so er­mittelt der spröde und leicht grummelige Komissar von zuhause aus – weil er niemandem traut außer einem ehemaligen V-Mann. Ob das eine gute Idee ist?


schulemeer.jpgAntje Zimmerer empfieht "Die Schule am Meer" 

Eine Gemeinschaft von Lehrerinnen und Lehrern, die eine reformpädagogische Schule gründen wollen, kauft 1925 auf Juist ein geeignetes Gebäude. Trotz der Widerstände der Insel­bewohner stürzen sich alle mit ihrer ganzen Ener­gie auf dieses Projekt, das es tatsächlich gab. Anni Reiter, eine jüdische Lehrerin, erzählt von den Widernissen und Konflikten der Weimarer Zeit – und vor allem vom Winter 1929, als die Insel wochenlang vom Festland abgeschnitten war. Ein Stück deutscher Geschichte, erzählt in einem Roman über Wage­mut und Scheitern, Leiden­schaft und Missgunst, Freund­schaft und Verrat.


mutterbre.jpgRenate Egerter empfiehlt "Mutter"

Melitta Breznik erzählt in einem intensiven Kammerspiel die letzten Wochen ihrer 91-jährigen Mutter. In diesen nahen Momenten kommen Erinnerungen an Kind­heit und Jugend, an Zerwürfnisse, Versöhnungen und Geborgen­heit, die sie mit ihrer Mutter erlebt hat. Die Begleitung in dieser schweren Zeit bringt sie als Ärztin, vor allem aber als Tochter an ihre emotionalen und körperlichen Grenzen. Gleichwohl ist es eine kostbare Zeit, an der ich als Leserin teilhaben durfte. Die tiefgründige Erzählweise und die klare, reduzierte Sprache, ohne voyeuristisch zu werden, haben mich sehr berührt.


marigold.jpgSusanne Schwarz empfiehlt "Marigolds Töchter"

Marigold lebt mit ihrer Familie – ihrem wahnsinnig netten Mann, der granteligen Mutter und ihrer Tochter, die sich für eine bedeutende Influencerin hält - in einem kleinen Dorf in England. Da schneit auch noch die Erstgeborene ins Haus, auf der Flucht vor einer in die Brüche gegangenen Beziehung. Für Marigold alles kein Problem, liebt sie es doch, sich um alles und alle zu kümmern. Den kleinen Dorfladen hat sie genauso fest im Griff wie ihren Haushalt. Doch es kommt immer wieder zu kleinen Gedächtnis­ausfällen. Fröhlich, warmherzig und trotz des Themas niemals schwer.


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Am Hawaiihemd ist schon die größte Liebe gescheitert, bevor sie überhaupt angefangen hat …“

Susanne Schwarz empfiehlt: Männer in Kamelhaarmänteln 

Elke Heidenreichs kurze Geschichten sind anrührend, lustig, nachdenklich - und sie handeln alle von Kleidungs­stücken und von Mode. Nein – das würde man nun wirklich nicht sofort bei Elke Heidenreich vermuten: Geschichten über Mode. Aber es lohnt sich, die rund 60 autobiographischen Erinnerungs­splitter zu lesen. Unvergleichlich die Geschichte über die Rede, die sie zur Eröffnung der Salzburger Festspiele halten muss und schon gleich bemerkt, dass sie völlig underdressed ist. Ihre Reaktion auf die Kommentare der Damen, die sie hinter der verschlossenen Toilettentür mitanhören muss, ist grandios.

Ein weiteres Highlight sind ihre Erinnerungen an Karl den Großen (Lagerfeld). Die Geschichte über Nero Corleone, den einmaligen Kater, den wir damals alle ins Herz geschlossen hatten, hat mich zu Tränen gerührt. Ja, der Kamelhaarmantel … nur wenige Männer können und wissen ihn mit der nötigen Haltung zu tragen. Ihr Vater gehörte dazu. Und wenn Sie am Ende wissen wollen, wie es sich mit der Mode im Himmel verhält: dann lesen Sie dieses Buch. Das Hörbuch zu „Männer in Kamelhaarmänteln“ ist eine ungekürzte Lesung durch die Autorin selbst.


schock.jpgElke Rauscher empfiehlt "Schockraum"

Irgendwas stimmt nicht in Kims Leben. Zwischen Nacht­schichten und 12-Stunden-Diensten fühlt er sich wie be­täubt, ist ängstlich und macht Fehler. Erst mit der Zeit wird Kim klar, dass all die Probleme mit einem trau­matischen Einsatz zu tun haben. Als sein bester Freund ihn auf einen Roadtrip ans Meer mitnimmt, bietet sich Kim ein unver­hoff­ter Ausweg. Und er spürt, dass er sich endlich seinen Ängsten stellen muss. Der Debüt­roman von Tobias Schlegl berichtet aus dem Leben eines Notfall­sanitäters und gibt Einblick in den Berufs­alltag von Menschen, die täglich mit dem Schlimmstmöglichen konfrontiert werden können.


haendler_der.jpgAntje Zimmerer empfiehlt "Der Händler der Töne"

Noé hatte es nicht leicht als Waisenjunge, so etwas wie Glück hatte er nur in den wenigen Stunden mit Minu gekannt. Als er auf den Händler der Töne trifft kann er dem trostlosen Leben in seinem Heimatdorf entfliehen. Noé hat die Begabung, seltene Töne auf­zuspüren und will von dem fahrenden Händler, der Faunflötenspiel als Badezusatz und Tautropfen­glucksen für die Tiere verkauft, lernen diese zu sammeln. Eine abenteuerliche Reise beginnt für Noé, doch mit dem Händler lernt er auch dunkle Geheimnisse kennen.


haven.jpgSusanne Schwarz und Pia Ziefle empfehlen "The Haven" 

The Haven ist ein geheimer Zufluchtsort, unter den Straßen von London, nur zugänglich, wenn man dazugehört. Und wenn man ihn dringend braucht, so wie Ollie, der auf der Flucht ist vor einer Gruppe Unbekannter, und dabei auf immer mehr sonderbare und schräge andere Kinder und Jugendliche trifft. Gemeinsam müssen sie, ob sie wollen oder nicht, gegen einen weit überlegenen Feind antreten – aber was, wenn dieser Feind gar nicht si unbekannt und so weit weg ist wie sie das dachten? Für Fans von Agent Impossible, oder Top Secret, wobei es nicht ganz so militärisch zur Sache geht wie in den vorgenannten Reihen.

Kluge Dialoge, gute storyline, unerwartete Figuren, das macht The Haven (and 1 und 2) zu einem echten Gewinn. Klare Empfehlung für alle ab 12.


fanny.jpgSusanne Schwarz und Pia Ziefle empfehlen "Fanny Cloutier"

Fanny lebt mit ihrem Vater glücklich in der Stadt, als ihr Leben völlig aus den Fugen gerät. Während sich für ihren Vater ein beruflicher Traum erfüllt, muss sie zur Schwester ihrer Mutter ziehen, die sie kaum kennt. Die Mutter ihrer Klassenkameradin hingegen scheint recht viel über Fanny zu wissen – und vor allem über Fannys Mutter. Sehr sehr komisch, berührend, unerwartet tiefgründig und sehr sehr klasse erzähltes Tagebuch-Buch, kein bisschen rosa oder oberflächlich. Teils spannend wie ein Krimi, abenteuerlich wie ein Sommerroman mit Jugendlichen, die wissen wollen, wie weit sie gehen können, teils zu Tränen rührend ehrlich. Nicht nur für Kinder, ganz und gar nicht.


hegel.jpgPia Ziefle empfiehlt "Hegels Welt"

Die Welt ändert sich während der Lebensjahrzehnte Georg Wilhelm Friedrich Hegels von Grund auf. Nicht umsonst hat Hegel von der Philosophie ver­langt, ihre eigene Zeit auf den Begriff zu bringen. Jürgen Kaube erzählt Hegels Leben, er­läutert sein Werk und zeigt, wie jene epochalen Umbrüche zum Versuch einer letzten Revolution führen: der des Denkens. Als begnadeter Polemiker stritt er gern, etwa mit den Romantikern; als allseits Interessierter nahm er alles Neue auf. Aber auch dem Persönlichen schenkt Kaube alle Aufmerk­samkeit: dem unehelichen Sohn Hegels etwa, der in Indonesien am Tropenfieber starb, oder Hegels Schwester, die an der republikanischen Verschwö­rung in Württemberg mittat. - Eine faszinierende Biographie.


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Susanne Schwarz empfiehlt: "Und erlöse uns von den Blöden"

Die preisgekrönte Kabarettistin Monika Gruber und der Best­seller­autor Andreas Hock gehen dem alltäglichen kollektiven Wahnsinn auf den Grund – und stellen fest, dass er seine Ursache vor allem in der Ignoranz und im Egoismus einiger Weniger hat.

Mit Selbstironie und schwarzem Humor begeben sie sich auf die Suche nach dem gesunden Menschenverstand und gehen dort­hin, wo es wirklich wehtut – eine unterhaltsame Reise durch die Gegenwart, die beweist: Lachen hilft!


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Pia Ziefle empfiehlt: "P wie Pole"

1942. Der ehemalige Sportreporter Tomasz wird bei einer Razzia in Warschau von der Wehrmacht aufgegriffen und als Zwangsarbeiter nach Württemberg verschleppt. Er landet in einem Dorf nahe Tübingen bei einer Bauern­familie, die aus Mitläufern, Skeptikern und fanatischen Nazis besteht. Tomasz hat nur ein Ziel: Er und sein naiver, junger Mithäftling Jan sollen den Krieg überleben. Aber der kleinste Fehltritt kann beide ins Verderben führen.

Elsbeth Schneider-Schöner, Jahrgang 1961, arbeitete einige Jahre als Ärztin in der Neurologie und Psychiatrie, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte.